Es ist sinnvoll die Sanitäranlage dem Gruppenraum zuzuordnen. Eine direkte Verbindung des Sanitärbereichs ins Außengelände ermöglicht den Kindern die Toilette schnell auch von außen zu erreichen. Kinder jeden Alters müssen die Möglichkeit haben selbstbestimmt auf die Toilette gehen zu können. Im Hinblick auf die Förderung der Autonomie der Kinder spielt die kindgerechte Ausstattung der Sanitärräume eine große Rolle. Für kleine Kinder ist dies ein wichtiger Ort ihrer Reinlichkeitserziehung, sie sollten sich hier wohl fühlen.
Kindern muss möglich gemacht werden, die Toilette eigenständig benutzen zu können. Um dies zu erreichen, sind die Klosettbecken auf die Körpergröße der verschiedenen Altersgruppen abzustimmen und diese unterschiedlich hoch zu montieren.
Montagehöhen | |||
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Alter | 3 | 4 | 6 |
Körpergröße (cm) | 93 - 103 | 102 - 112 | 111 - 122 |
Klosettbecken (cm) | 26 | 30 | 35 - 40 |
Quelle: Lein, P.: Hinweise zu Planung der Technischen Gebäudeausrüstung für Kindergärten und Schulen, S. 9.
Das Raumprogramm der Landesjugendämter sieht für 10 Kinder mindestens ein WC vor.
Lerntoiletten, die an die körperliche Größe von Kleinkindern angepasst sind, unterstützen diese Altersgruppe in dem wichtigen Entwicklungsprozess der Sauberkeitsentwicklung und fördern das Bedürfnis nach Selbstständigkeit.
Für eine pädagogisch wertvolle Lernsituation empfiehlt es sich, eine Lerntoilette im Wickelraum zu installieren. Die Kinder können hier ungestört und unter Begleitung der Bezugsperson ihre ersten Sauberkeitserfahrungen machen.
Die Voraussetzung für den Beginn der Sauberkeitserziehung ist gegeben, wenn Kleinkinder in der Lage sind, ihren Harndrang zu spüren und eine anstehende Blasen- oder Darmentleerung bewusst wahrnehmen. Dieser Reifungsprozess liegt in der Regel zwischen dem 18. und 24. Lebensmonat.
Erste Anzeichen von Harn- oder Stuhldrang, die vom Kind ausgehen, sollten achtsam wahrgenommen und unterstützt werden z. B. durch Angebote zum Toilettengang.
Eine gelungene Sauberkeitserziehung trägt zur Förderung des Selbstbewusstseins bei, daher ist es wichtig, die Kinder durch Lob zu ermutigen und mit in den gesamten Vorgang einzubeziehen, beispielsweise durch das selbstständige Betätigen der Toilettenspülung.
Darüber hinaus trägt die zunehmende Selbstständigkeit der Kinder zur Entlastung des Personals von pflegerischen Tätigkeiten bei.
Um die Intimsphäre der Kinder zu schützen, sollen die Sanitärkabinen eine Höhe von mindestens 1,80 m aufweisen. Die Türen der Sanitärkabinen sollen sich jederzeit ohne Hilfsmittel nach außen hin öffnen lassen, damit die Kinder diese leicht verlassen können und eine Hilfestellung von außen besser möglich ist. Daher ist es auch wichtig, dass die Sanitärkabinen so angeordnet sind, dass eine Gefährdung durch aufschlagende Türen möglichst minimiert wird.
Die Türen von Sanitärkabinen müssen an ihren Haupt- und Nebenschließkanten einen Klemmschutz haben.
Neben den Sanitärbereichen für die Kinder müssen Kindertageseinrichtungen mit Sanitärbereichen für das Personal ausgestattet werden. Werden Frauen und Männer beschäftigt, müssen bei mehr als neun Personen getrennte Toilettenräume eingerichtet werden.
Empfohlen wird mindestens ein behindertengerechtes Erwachsenen-WC, welches auch als Personaltoilette verwendet werden kann.